Interview zur großen Revision der FMEA von AIAG und VDA mit Sven Spangenberger
Im Juni 2019 wurde der Rot-Blau-Band der FMEA-Harmonisierung vom Verband der Automobilindustrie VDA und der Automotive Industry Action Group AIAG freigegeben. Die Handbücher der beiden Dachverbände unterschieden sich bisher in wichtigen Punkten wie der Risikobewertung, Bewertungstabellen oder Abgrenzung. Dies hatte in der Folge häufig zu langwierigen Diskussionen geführt. Mit einem einheitlichen Standard sind Unternehmen künftig nicht mehr gezwungen, ihre FMEA kundenspezifisch aufzubauen oder den unterschiedlichen Vorgehensweisen entsprechend anzupassen – vorausgesetzt, der neue Standard findet auch Einzug in die kundenspezifischen Forderungen (, was zu erwarten ist).
Die erweiterten und veränderten Anforderungen der neuen Richtlinie kennt Sven Spangenberger, Partner der Organisations- und Qualitätsmanagementberatung Rhein S.Q.M. GmbH, sehr genau. Er bereitet seit vielen Jahren Unternehmen sowohl nach den Richtlinien des VDA als auch nach den der AIAG auf Zertifizierungen vor und qualifiziert sie damit für die weltweite Automobilindustrie. „De facto mussten in der Vergangenheit Zulieferer ihre FMEA je nach geforderter Richtlinie kundenspezifisch anpassen“, berichtet der Experte. „Die gegenseitige Anerkennung der unterschiedlichen Vorgehensweisen und Tools wird die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch über Kontinente hinweg, zwischen den Lieferanten und den Automobilherstellern, immens erleichtern“, führt Spangenberger weiter aus. Was sich mit der neuen Richtlinie genau ändert und was die FMEA neben dem Verhindern von Fehlern und damit strafrechtlichen Konsequenzen noch bieten kann, hat Spangenberger in einem ausführlichen Gespräch erläutert.
Im Interview äußert er sich außerdem zum Mehraufwand einer Umstellung, gibt Informationen zu den erweiterten Projektschritten sowie zu den sogenannten „5 Zs“ und verrät, warum die ewigwährende Risikoprioritätszahl RPZ nun tot ist. Zum kompletten Interviewtext.